Vertrauenswürdiger Verkäufer?
Das Internet ist zur Anlaufstelle Nummer Eins geworden, wenn wir nach einem bestimmten Produkt suchen. Hier finden wir in der Regel immer, was wir benötigen – von Büroartikeln über Hardware bis hin zu teuren Markenprodukten. Und das oft deutlich preiswerter als im Einzel- bzw. Großhandel. Nach wenigen Klicks ist der Warenkorb bestückt oder das Bestellformular ausgefüllt. Aber gewisse Zweifel bleiben: Handelt es sich um ein seriöses Angebot? Haben die günstigen Preise ihre Richtigkeit? Ist der Anbieter wirklich vertrauenswürdig? In unserer neuen Blog-Serie gehen wir diesen und weiteren spannenden Fragen zum Thema Brand Protection und Markenschutz auf den Grund.
Unseriöse Angebote erkennen
Täglich fallen Käufer auf unseriöse Angebote herein. Ob kostenpflichtige Kurse, Medikamente oder wichtige Industriegüter – einige Produkte versprechen mehr als sie halten. Andere werden gar nicht erst ausgeliefert. Im *Worst Case* tätigt der Kunde die Zahlung, erhält aber keinen Gegenwert. Was für den Endverbraucher, der „nur“ eine zwei- bis dreistellige Summe verliert, ärgerlich ist, kann für Unternehmen existenzielle Folgen haben. Gerade in Krisenzeiten kann der Fortbestand einer Firma von einem einzigen Auftrag abhängen. Fällt das Unternehmen nun auf einen falschen Materialanbieter herein, ist nicht nur seine Liquidität, sondern sein kompletter Fortbestand gefährdet. Die corma GmbH hat es sich zur Aufgabe gemacht, Sie und Ihre Marke vor unseriösen Anbietern zu schützen. Hierzu beiten wir professionelle Ermittlungen und Testkäufe an.
10 Warnsignale für verdächtige Verkäufer
Bietet ein Händler seine Produkte im Vergleich zur Konkurrenz viel kostengünstiger an? Hat der Verkäufer Artikel vorrätig, die sonst überall vergriffen oder ausverkauft sind? Diese Kriterien können darauf hinweisen, dass an dem Angebot etwas faul ist. Im Folgenden finden Sie 10 Hinweise, die eine Plattform verdächtig machen:
1. Verknappung
„Nur solange der Vorrat reicht!“ „Nur noch 1 Artikel verfügbar – bestellen Sie jetzt!“ – Formulierungen dieser Art lesen wir im Internet regelmäßig. Tatsächlich ist künstliche Verknappung ein beliebtes Mittel, um Besucher zum Verkauf zu bewegen. Solche Strategien werden auch im Online Marketing gern gefahren und sind nicht pauschal unseriös. Allerdings sollten sie – gerade, wenn es sich um ein sehr attraktives Angebot handelt – Anlass sein, den Verkäufer etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
2. Vertragsbindung / kein Widerrufsrecht
Bei längeren Vertragsbindungen ist grundsätzlich Vorsicht geboten – zumal im Kleingedruckten oft versteckte Kosten lauern. Außerdem gibt es in Deutschland ein gesetzliches Widerrufsrecht. Wird dieses nicht angeboten, raten wir zur Skepsis. Hinweise zum Rückgabe- und Widerrufsrecht sind grundsätzlich ein positives Signal, das jeder seriöse Händler auf seiner Website haben sollte.
3. (lange) Lieferzeiten
Online-Händler müssen die Lieferzeit zu jedem Produkt angeben und sich an den versprochenen Termin halten. Gibt der Händler keine Auskunft zu den Lieferzeiten, ist das ein deutliches Warnsignal. Auch bei langen Lieferzeiten empfehlen wir, vorsichtig zu sein – denn diese hindern Sie möglicherweise daran, von Ihrem Widerrufsrecht Gebrauch zu machen.
4. Beschränkungen bei Zahlungsmitteln / Vorauskasse
Bei Zahlungsmethoden wie Vorauskasse ist Vorsicht geboten – vor allem dann, wenn keine verbraucherfreundlichen Alternativen angeboten werden. Manche Fake-Shops bieten vermeintlich mehrere Zahlungsoptionen an, jedoch funktionieren diese „aufgrund technischer Probleme“ meist nicht. Als Kunde auf einer unseriösen Plattform müssten Sie also zahlen, bevor Sie einen Gegenwert erhalten – sofern dieser überhaupt existiert.
5. fehlendes Impressum
Vertrauenswürdige Plattformen sind ordentlich gekennzeichnet – mit klarer Anschrift und nachvollziehbaren Kontaktdaten. Fehlt die korrekte Bezeichnung der Firma, ist eine kryptische Adresse hinterlegt oder führen die Kontaktdaten ins Nichts, ist das ein eindeutiges Warnsignal.
6. unrealistische Versprechen
Ist ein Angebot zu gut, um wahr zu sein? Bietet der Verkäufer ein Produkt an, das sonst überall vergriffen oder ausverkauft ist? In solch einem Fall sollten alle Alarmglocken schrillen. Auch bei wirklich günstigen Preisen raten wir zur Skepsis. Hier kann es sich um Fälschungen handeln.
7. negative Nutzerbewertungen
Google-Bewertungen, Foren-Beiträge, Social-Media-Posts: negative Verkäuferbewertungen deuten klar auf ein unseriöses Angebot hin. Schon eine einfache Google Suche gibt Aufschluss darüber, wie vertrauenswürdig ein Händler ist.
Aber Vorsicht: Lassen Sie sich nicht von durchweg positiven Bewertungen blenden. Manche Händler manipulieren ihre Bewertungen, um seriös zu erscheinen. Denken Sie daran: Unzufriedene Kunden gibt es überall. Wer ausschließlich positive oder gar euphorische Bewertungen hat, ist nicht zwangsläufig vertrauenswürdig.
8. stümperhafte Website
Dem örtlichen Händler für Kleintierbedarf oder der Kosmetikerin von nebenan kann man eine miese Website verzeihen – sie können sich schlichtweg keinen Webdesigner leisten. Bei einem (angeblich) großen Online-Händler mit teuren Marken-Artikeln und Kunden in über 50 Ländern sollte das allerdings anders aussehen. Hinter solchen Firmen steht oft ein Marketingteam, das sich um einen seriösen Webauftritt kümmert. Ist das nicht der Fall, raten wir zur Vorsicht. Achten Sie auch auf den Marktplatz, auf dem die Ware angeboten wird. Plagiate werden häufig auf unbekannten Marktplätzen angeboten. Die großen Anbieter, wie z.B. Amazon, suchen aktiv nach gefälschte Produkten, nutzen moderne Brand Protection Software und schließen Anbieter gefälschter Waren schnell aus.
9. fehlerhafte Übersetzungen
Sehen die Produktbeschreibungen so aus, als wären sie einmal durch den Google Übersetzer gejagt worden? Dann empfehlen wir Ihnen auch hier, skeptisch zu sein. Wer seine Produkte seriös vermarkten will, achtet auf eine korrekte Übersetzung. Immerhin soll der Kunde auch verstehen, was er da kauft – und zu welchen Konditionen. Nur so kann der das Vertrauen der Kunen gewinnen.
10. unverhältnismäßig viele Rechtschreibfehler
Sie haben keinen Master in Germanistik, stolpern aber trotzdem über zig Rechtschreib- und Grammatikfehler? Auch das spricht für eine zweifelhafte Seriosität. Für ordentliche Texte braucht es keinen speziell abgestellten Lektor; ein Blick in den Duden oder eine schnelle Suche nach der korrekten Schreibweise reichen völlig aus. Ein vertrauenswürdiger Händler legt Wert auf solche Details.
Wie kann ich mich vor verdächtigen Händlern schützen?
Wenn Ihnen ein Angebot verdächtig vorkommt, können Sie zunächst nachschauen, ob er in der Watchlist Internet aufgeführt ist. Hierbei handelt es sich um eine Website, auf der Informationen zu betrügerische Plattformen gesammelt werden.
Außerdem können Sie – wie in Punkt 7 beschrieben – im Internet nach Nutzerbewertungen suchen. Geprellte Kunden machen ihrem Ärger im Web gerne Luft und warnen davor, bei dem jeweiligen Anbieter zu kaufen.
Nicht zuletzt empfehlen wir, auf der Website des jeweiligen Originalherstellers vorbeizuschauen. Viele Marken sind von Produktpiraterie betroffen und warnen vor unseriösen Anbietern.
Was kann ich tun, wenn ich auf einen Fake-Shop hereingefallen bin?
Wenn Sie einem Betrüger auf den Leim gegangen sind, sollten Sie zuallererst versuchen, die gezahlte Leistung zu stoppen bzw. rückgängig zu machen. Nehmen Sie unbedingt persönlich oder telefonisch Kontakt zu Ihrer Bank (oder dem jeweiligen Zahlungsdienstleister) auf.
Erstatten Sie zusätzlich Anzeige bei der Polizei. Die Strafverfolgung ist zwar schwierig, aber mithilfe von geschulten Internetermittlern möglich. Zudem treibt eine Anzeige die Löschung des Fake-Shops voran.
Ganz wichtig: Bewahren Sie unbedingt alle Beweise für den Kauf auf. Dazu gehören Bestellbestätigungen, E-Mails, Screenshots etc.
corma: verdächtige Online-Verkäufer identifizieren
Als Experte für Wirtschaftsermittlungen recherchiert die corma GmbH gezielt nach verdächtigen Angeboten. Wir werden aktiv bei Fällen von Produktpiraterie und bieten unseren Kunden umfangreiche Lösungen im Bereich Brand Protection und Urheberrechtsverletzungen an.
Wie gehen wir dabei vor?
Entweder bekommen wir einen direkten Auftrag mit detaillierten Informationen zum verdächtigen Angebot – oder wir recherchieren selbstständig nach unseriösen Plattformen. Letzteres nennen wir Lead Generation: Sprich aus der Menge der Angebote jene finden, die wahrscheinlich gefälscht sind. Gerne helfen wir Ihnen auch dabei, die geeignete Lösung für ein Monitoring nach Markenrechtsverletzungen, Markenmissbrauch, Plagiaten und Fälschungen zu finden.
Wo sind verdächtige Angebote zu finden?
– Online-Marktplätze
– Online-Anzeigen
– Websites
– soziale Netzwerke
– Offline-Flohmärkte
Was macht einen Händler verdächtig?
– Angebliche Verknappung
– Vertragsbindung / kein Widerrufsrecht
– lange Lieferzeiten
– eingeschränkte Zahlungsmittel / Vorauskasse
– fehlendes Impressum / keine Kontaktdaten
– auffallend günstige Preise
– negative bzw. ausschließlich positive Nutzererfahrungen
– schlechtes Webdesign
– fehlerhafte Übersetzungen
– viele Rechtschreibfehler
Fazit: Schutz vor Online-Betrügern: Sicher kaufen mit corma
Das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Die Ermittler der corma GmbH gehen verdächtigen Online-Aktivitäten auf den Grund und überprüfen Verkäufer auf ihre Vertrauenswürdigkeit. Am Ende jeder Überprüfung stehen (fast) immer Testkäufe , um an die notwendigen Beweise zu kommen – und diese für die strafrechtliche Verfolgung zu dokumentieren.
Schützen Sie Ihre Marke mit corma! Wir unterstützen Markeninhaber und Marken auf der ganzen Welt. Unsere Ermittler und Analysten erkennen Fälschungen und Plagiate schnell und einfach.
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